Motorkraft für das Deutsche Museum
Während sich bei fast allen Gründerkreis-Mitgliedern zahlreiche Verbindungen von meist höchst persönlicher Art zwischen Firmengründern und Museumsgründern herstellen lassen, taucht BMW erst erstaunlich spät in den Annalen auf. Am 1. Mai 1925, also knapp vor der Eröffnung des Museums, findet sich endlich eine Objektspende: ein BMW-Tourenrad mit vollständiger Bereifung. Von diesem Punkt an hat der Konzern jedoch mit vielen Ausstellungsstücken zur Sammlung von Meisterwerken der Technik und Naturwissenschaften beigetragen. Darunter das berühmte Motorrad Henne, das Originalfahrzeug des berühmten Rennfahrers Ernst Henne, der damit 1935 den Weltrekord erzielte. Oder auch ein BMW-Dixi-Wagen aus dem Jahr 1932, ein absolutes Kultobjekt, bei dem man nicht umhin kann sich sofort vorzustellen, wie die junge Marlene Dietrich in Berlin aus diesem Auto steigt.
Das Museum verfügt natürlich auch über eine ganze Reihe von Flugzeugmotoren der BMW. Sie repräsentieren die Anfänge des Unternehmens, das sich ab 1917 zuerst in der Flugzeugindustrie einen Namen machte. Als 1922 Hauptaktionär Camillo Castiglioni das Unternehmen verließ und zu den Bayerischen Flugzeugwerken ging, nahm er die Namensrechte an BMW mit. Mit dem Wechsel des Aktionärs, der vor allem durch seine Währungsspekulationen nach dem Ersten Weltkrieg zu immensem Reichtum gekommen war, wurde aus den Bayerischen Flugzeugwerken schließlich BMW. Da der Versailler Vertrag die Produktion von Flugzeugen untersagte, setzte man nun auf Autos.
Man möchte kaum glauben, dass es keine persönlichen Kontakte der BMW-Vorstände zu Oskar von Miller gegeben hat. Ein umso stärkeres Signal ist das heutige Engagement des Konzerns im Gründerkreis – das vielleicht eine Vorbildwirkung für andere Unternehmen haben wird, die sich mit einer jüngeren Unternehmensgeschichte dem Kreis der Förderer des Deutschen Museums anschließen möchten.